"The Blocked Gate":
Ausstellung mit Werken von Pinhas Golan
Am 27. Januar 2004, dem Gedenktag für die Opfer des
Nationalsozialismus, wird Bundestagspräsident Wolfgang Thierse im Haus der
Commerzbank am Pariser Platz in Berlin den Zyklus "The Blocked Gate" des
israelischen Künstlers Pinhas Golan eröffnen. Das expressive Spätwerk des 1924
in Ungarn geborenen Künstlers wird durch eine gemeinsame Initiative der Stiftung
Denkmal für die ermordeten Juden Europas und des American Jewish Committee zum
ersten Mal in seiner Gesamtheit in Deutschland zu sehen sein.

The Blocked Gate XV, 2000 |
Pinhas Golan verwendet in seinem Zyklus das Symbol des
versperrten Tores, um die unüberwindbare Trennung zwischen dem Leben vor und
nach dem Holocaust darzustellen. Mit seinen Bildern und Collagen trägt der
Künstler zum Gedenken an die Opfer des Holocaust bei und regt zum Nachdenken
über universelle Werte und Menschenrechte an.
Nachdem Pinhas Golan den Holocaust als Häftling des
Zwangsarbeiterlagers Siegendorf überlebte, wanderte er 1948 zusammen mit seinem
Vater von Ungarn nach Israel aus. Er war Berufssoldat der israelischen Armee.
Später studierte er Kunst und Philosophie und begann, seinen "wiederkehrenden
Traum" des versperrten Tores zu malen. Er selbst beschreibt "The Blocked Gate"
mit folgenden Worten:
"Das versperrte Tor steht einerseits für die persönlichen
Verluste, für die Tragik konkreter Ereignisse meiner Vergangenheit. Andererseits
bleibt die Verlusterfahrung auch in einem universelleren Sinn ein zentrales
Element meiner Kunst. Man muss die Erinnerung wach halten. Nicht nur um ihrer
selbst willen, sondern vor allem als Anschauungsmaterial, aus dem man für
Gegenwart und Zukunft lernt, auf dass es nie wieder zu solcher Unmenschlichkeit
komme!" Seit Ende der 1980er Jahre ist sein Werk in Ausstellungen in Israel und
Ungarn zu sehen.
Ort: Haus der Commerzbank, Pariser Platz 1, 10117 Berlin
Zeit: 28. Januar bis 9. Februar 2004, täglich von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog.
hagalil.com 20-01-04 |